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Von Gott, Jesus, Religionen und so (Mirjam Schambeck)

Mirjam Schambeck arbeitet in den ersten beiden Kapiteln des Buches: „Von Gott, Jesus, Religionen und so. Was Relilehrer:innen wissen müssen“ mit Hilfe der COACTIV-Studie sowie anderen Studien heraus, was Studierende, Lehramtsanwärter:innen und Lehrer:innen für einen gelingenden Religionsunterricht benötigen. Es wird durch die Studien deutlich, dass fachdidaktisches Wissen und Fachwissen eng miteinander verzahnt und in der Praxis, besonders auch während des Studiums, immer wieder angewendet und reflektiert werden müssen, damit Lernprozesse bei Schüler:innen aktiviert werden. Von Bedeutung für die Lehramtsausbildung ist ebenfalls die Erkenntnis, dass die Verteilung von fachdidaktischem und fachwissenschaftlichen Studienanteilen in den verschiedenen Lehramtsstudiengängen nicht unterschieden werden sollte, da beides einen hohen Anteil auf die Lernleistung der Schüler:innen hat. Eine Auseinandersetzung mit der Auswertung der Studien lohnt sich besonders für in der Ausbildung tätige Personen, gibt aber auch Studierenden und Lehrkräften gute Anregungen, worauf bei der Gestaltung von Unterricht zu achten ist.

In den weiteren Kapiteln überträgt Mirjam Schambeck in gelungener Weise die Erkenntnisse der Studien, um Themen aus der systematischen Theologie, die auch in den Kerncurricula vorgegeben sind, fachwissenschaftlich und fachdidaktisch aufzubereiten. Studierende und Lehrer:innen erhalten dabei einen guten allgemeinen Einblick in die heutigen Lernvoraussetzungen von Schüler:innen durch die Auswertung von Studien in Bezug auf Religionsunterricht sowie Anregungen bezüglich möglicher (An-) Fragen im Religionsunterricht. Die oft eindrücklichen Beispiele stammen aus der Praxis. Um sich den einzelnen Themen wie z.B. Gott, Auferstehung, die Frage nach dem Leid, die Wahrheitsfrage in den Religionen, Kirche und Frauen etc. zu nähern, gibt Mirjam Schambeck einen sehr guten zusammenfassenden theologischen Überblick über verschiedene theologische Denkansätze und Denkmodelle. Theologische Argumentationsstränge werden dabei nicht nur dargelegt, sondern es erfolgt auch eine kritische Auseinandersetzung, die Religionslehrer:innen hilft mit Schüler:innen in vertiefende Diskussionen einzusteigen, Position zu beziehen und Angebote zu setzen, um einen eigenen begründeten Standpunkt zu finden. Zugleich wird auf weiterführende Literatur verwiesen.

Korrelationschiffren, die darauf abzielen, Theologie und christlichen Glauben mit den Schüler:innen und ihrer Lebenswelt in Verbindung zu bringen, werden am Ende eines jeden Themas mit verschiedenen Lernwegen aufgezeigt wie z.B. „Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Harry Potter und der Auferstehung?“, „Was haben Geschenke zu Weihnachten mit der Inkarnation zu tun?“. Kritische Themen wie z.B. „Frauenordination in der katholischen Kirche“ werden dabei nicht ausgespart. Besonders die dargelegte Auseinandersetzung mit diesem Thema ist auch eine Ermutigung für Religionslehrer:innen theologisch fundiert Stellung im Religionsunterricht zu kirchenkritischen Themen zu nehmen. Weitere Beispiele aus der Filmwelt z.B. dem Filmprojekt „Human“, dem Film „Avatar“ oder der Lyrik helfen, das Unsagbare zur Sprache zu bringen und eine Verbindung zwischen den Lebenswelten der Schüler:innen sowie Theologie und christlichem Glauben herzustellen. Die dargestellten Inhalte und Lernwege machen deutlich, dass der Religionsunterricht einen wichtigen Beitrag in der Schule zur Identitätsbildung der Schüler:innen leistet, da er Räume öffnet, um sich fundiert mit den Fragen des Lebens auseinanderzusetzen und sich zu positionieren.

Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch sowohl für in der Ausbildung tätige Personen als auch für Studierende, Referendar:innen und Lehrer:innen!

Michaela Maas

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